Ortsname

Riebrau liegt 1,5 km nördlich von Zernien an der Kreisstraße 21 und gehört seit 1972 zur Gemeinde Zernien.

Wer sich über Riebrau informiert merkt schnell, daß die Dorfgeschichte unweigerlich mit der Riebrauer Pfarre verbunden ist. Riebrau ist ein gutes Beispiel für die wechselhafte Siedlungsgeschichte der Dörfer in der Hohen Geest. Riebrau wurde bereits 1360 unter dem Namen „Rrybere“ genannt. Der Namen bedeutet so viel wie „Ort am Abhang eines Berges“. Das mag auch zutreffen, denn Alt-Riebrau lag bei seiner Gründung ca. 600 m weiter nördlich am Weg nach Zienitz und tatsächlich am Abhang eines Hügels. Zu dieser Zeit befand sich noch keine Kirche in Alt-Riebrau. Die Einwohner suchten das Dorf Loitze auf. Hier gab es auf dem „Loitzer Berg“, der höchsten Erhebung in der Göhrde – etwa auf halbem Weg zwischen dem Forsthaus Zienitz und dem Ort Göhrde – eine kleine Kapelle. Als die Göhrde zum Jagdgebiet der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg erklärt wurde, mussten die Bewohner der Göhrde-Dörfer: Loitze, Sandrock, Lissau und Kroitze dieses Gebiet verlassen. Sie wurden kurzerhand zwangsumgesiedelt. 1533 wurde die Kapelle abgebrochen und in Alt-Riebrau wieder aufgebaut. Der zuständige Pastor wohnte in Dannenberg und kam hierher zum Dienst. In den Wirren des dreißigjährigen Krieges brannte das Dorf Riebrau nieder, auch die Kapelle wurde fast völlig zerstört. Vier Höfe blieben unbesetzt und wurden durch die Pfarre mitbewirtschaftet. 1651 wurde die alte, zerstörte Kapelle abgebrochen. Pfarrhof und Kirche wurden an den Platz des heutigen Dorfes verlegt. Den Grund dafür spielte wohl der Dorfteich, der auch in trockenen Sommern immer ausreichend Wasser für Mensch und Vieh vorhielt. 1734 wurde das alte baufällige Pfarrhaus durch ein neues Pfarrhaus ersetzt.

Der Riebrauer Dorfteich

1760-63 wurde die heutige Kirche als rechteckiger Fachwerkbau mit Westturm und dreiseitigem Ostschluss erbaut. Der Innenraum ist durch freistehende Holzsäulen in drei Schiffe geteilt; über dem mittleren Schiff befindet sich ein hölzernes Tonnengewölbe. Für den Bau hat der königlich-großbritannische Amtmann Alexander Heinrich Isenbart aus Hitzacker das Geld beschafft. Amtmann Isenbart wurde vor dem Altar bestattet, später auch seine Frau. Die Grabplatten der beiden kann man heute außen an der Wand der Apsis besichtigen.

Erst 1774 erfolgte die Neubegründung von 3 Hofstellen nach ihrer Wiederbesetzung. So entstand die weilerartige Struktur des Dorfes, die Anfang des 19. Jahrhunderts durch zwei Anbauer- und 2 Abbauerstellen geringfügig erweitert worden sind.

Die Riebrauer Kirche wurde im Jahr 2000 Innen und Außen saniert und erhielt ihr altes Gesicht zurück.
Nach den umfangreichen Renovierungsarbeiten erstrahlt die Riebrauer Kirche in neuem Glanz.

Im Jahr 2000 wurde die Kirche innen und außen vollständig renoviert. Die Wände wurden wieder wie ursprünglich steinsichtig und die Decke erhielt das originale wolkige Blau - das Deckengewölbe symbolisierte zur Bauzeit den offenen Himmel. An der Stirnseite wurde ein ursprünglich vorhandenes Sternfenster wieder eingebaut. Auch die Marmorierung der Holzsäulen folgt älteren Befunden. Wer die Kirche besichtigen möchte, erhält den Schlüssel im Pfarrhaus und wird überrascht sein, welches Kleinod sich im Inneren verbirgt.

Von der Bausubstanz sind das Pfarrhaus, ein Vierständer-Hallenhaus von 1734 (das älteste Vierständer-Hallenhaus im Landkreis Lüchow-Dannenberg), sowie 2 späte Zweiständer-Hallenhäuser aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts denkmalgeschützt. Ebenso das Pfarrwitwenhaus und die Fachwerkkirche.

Im Jahr 1988 gewann Riebrau den Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ und 2002 wurde Riebrau mit dem 3. Platz ausgezeichnet.
Eine Grillhütte direkt am Dorfteich lädt zum Picknick nach einem erlebnisreichen Tag ein

Als zentraler Punkt von Riebrau gilt der Dorfteich. Von hier kann man gut die nahe-gelegene Göhrde erkunden. Für Wanderreiter sind hier Paddocks angelegt worden. Eine Grillhütte direkt am Dorfteich lädt zum Picknick nach einem erlebnisreichen Tag ein. Vielleicht erleben sie zum Tagesausklang auch ein Konzertabend der Laubfrösche oder den Gesang der Nachtigall. Lassen Sie sich überraschen…

Alte knorrige Eichen
Abendspaziergang zum Breeser Grund

Riesige knorrige Eichen säumen so manchen Weg in der Göhrde. Sie bieten vielen seltenen Tieren einen Lebensraum. Versuchen Sie einmal den Baum mit mehreren Personen zu umfassen. Es wird Ihnen nicht gelingen, so mächtig sind die Stämme.

Eine besondere Stimmung bietet sich Ihnen bei einem Abendspaziergang zum Breeser Grund. Spüren Sie die Ruhe und hören Sie den alten Bäumen zu, wenn Sie Ihnen Ihre hundertjährige Geschichte erzählen vom alten Glanz der Kaiserjagden in der Göhrde.

Wetter in Riebrau

Karte


© Gemeinde Zernien. | Design by CanCreation | Mit freundlicher Unterstützung von Kristallkraft.